Bei den Leibniz Media Lectures geht es um aktuelle Thema von wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz. Renommierte Forscher*innen stellen in einem Input-Vortrag aktuelle Thesen und Ergebnisse hierzu vor und diskutieren sie mit den Gästen.
Die Leibniz Media Lectures finden an wechselnden Orten statt.
Seit März 2020 online via Zoom. Nach Anmeldung werden die Einwahldaten kurz vor Beginn der Veranstaltung per Mail zugeschickt.
Photo by
Amol Tyagi on
Unsplash
8. März 2022, 16:00 bis 17:30 Uhr, Onlineveranstaltung via Zoom, die Zugangsdaten werden nach Anmeldung per Mail mitgeteilt
Measuring Social Phenomena with Digital Behavioral Data
Diese Leibniz Media Lecture wird ausgerichtet vom Teilinstitut Hamburg des
Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Eine kurze Einführung gibt
Dr. Gregor Wiedemann. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Zum Vortrag
Das Verhalten und die Kommunikation von Menschen, die über Online-Plattformen, technische Geräte oder spezielle Software aufgezeichnet werden, bieten neue Möglichkeiten, Einblicke in soziale Phänomene zu gewinnen. Diese Daten können sogar das Messen und die Erklärung menschlicher Einstellungen und Vorurteile ermöglichen. Bei der Arbeit mit digitalen Verhaltensbeobachtungsdaten ergeben sich jedoch mehrere methodische Herausforderungen. In diesem Vortrag konzentriert sich Claudia Wagner zunächst auf einige der Probleme, die offensichtlich werden, wenn wir versuchen, Einstellungen auf der Grundlage von Nachrichten in sozialen Medien zu messen und zu erklären. Sie wird einige Arbeiten zur Bewertung und Lösung dieser Messprobleme vorstellen. Zweitens stellt Claudia Wagner eine Studie vor, in der Beobachtungsdaten zu digitalem Verhalten mit Umfragedaten kombiniert werden, um Wahrnehmungsverzerrungen bei Menschen zu untersuchen.
Zur Person
Prof. Dr. Claudia Wagner ist Inhaberin des Lehrstuhls für Angewandte Computational Social Sciences an der RWTH Aachen und wissenschaftliche Leiterin der Abteilung Computational Social Science am GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Zuvor war sie W1-Professorin für Data Science an der Universität Koblenz-Landau und Leiterin des Teams Data Science bei GESIS, das soziale Phänomene in Offline- und Online-Sozialen Netzwerken und Sozialen Medien erforscht. Wagner hat 2013 an der Technischen Universität Graz promoviert.
Mehr zur Veranstaltung
18. Oktober 2021, 16:00 bis 17:30 Uhr, Onlineveranstaltung via Zoom, die Zugangsdaten werden nach Anmeldung per Mail mitgeteilt
The Rise and Fall of Social Bot Research
Diese Leibniz Media Lecture wird präsentiert vom
Digital Disinformation Hub des HBI. Eine kurze Einführung gibt
Dr. Clara Iglesias Keller. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Zum Vortrag
Die Vorstellung, dass die Sozialen Medien von zahllosen "Social Bots" bevölkert seien, hat sich in der Öffentlichkeit weitgehend etabliert. "Social Bots" sollen automatisierte Social-Media-Konten sein, die von böswilligen Akteuren mit dem Ziel betrieben werden, die öffentliche Meinung zu manipulieren. Über angebliche "Social-Bot-Armeen" wurde schon bei der Wahl von Donald Trump und dem Brexit-Referendum berichtet, jüngst u.a. auch im Zusammenhang mit der Covid19-Pandemie. Tatsächlich basiert die einschlägige Forschung aber auf ungeeigneten Methoden, deren Versagen die Forscher regelmäßig durch das Zurückhalten der Rohdaten zu verschleiern suchen. Es handelt sich bei den angeblichen "Bots" aus diesen Studien fast ausschließlich um ganz normale Menschen, die als "Bots" fehlgedeutet werden.
Zu den Vortragenden
Prof. Dr. Florian Gallwitz ist Professor für Medieninformatik an der Technischen Hochschule Nürnberg. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Mustererkennung in Digitalen Medien und die natürlichsprachige Mensch-Maschine-Kommunikation.
Michael Kreil ist seit über zwei Jahrzehnten auf die Analyse und Aufbereitung sehr großer Datenmengen spezialisiert. Die letzten 10 Jahre arbeitet er als Data Scientist und Datenjournalist. Seit 2020 arbeitet er bei BR Data.
Mehr zur Veranstaltung
23. Juni 2021, 17:30 bis 19:00 Uhr, Onlineveranstaltung via Zoom, die Zugangsdaten werden nach Anmeldung per Mail mitgeteilt
The History of Disinformation and Why It Still Matters Today
Diese Leibniz Media Lecture wird präsentiert vom
Digital Disinformation Hub des HBI. Eine kurze Einführung gibt
Dr. Clara Iglesias Keller. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Zum Vortrag
Wer Informationen kontrolliert, kontrolliert die Welt. Informationskriegsführung oder Desinformation mag wie ein neues Merkmal unserer heutigen digitalen Welt erscheinen. Aber sie war vor einem Jahrhundert genauso entscheidend, als Deutschland versuchte, die Weltkommunikation zu kontrollieren - und fast erfolgreich war. Die Geschichte, so schlägt dieser Vortrag vor, ist ein entscheidender Weg, um zu bewerten, was an unserer gegenwärtigen Situation neu ist und was nicht.
Zur Person
Dr. Heidi Tworek ist außerordentliche Professorin für internationale Geschichte und Public Policy an der
University of British Columbia, Vancouver, Kanada. In ihrer Arbeit untersucht sie die Geschichte und Politik rund um Medien, Hassreden, Gesundheitskommunikation, internationale Organisationen und Plattform-Governance.
Mehr zur Veranstaltung
30. März 2021, 16:00 bis 17:30 Uhr, Onlineveranstaltung via Zoom, die Zugangsdaten werden nach Anmeldung per Mail mitgeteilt
Plattformen, Infrastrukturen und Gemeinwohl: Digitale Technologien für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Der Online-Vortrag wird im Rahmen des Teilinstituts Hamburg des
Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt gehalten. Eine kurze Einführung gibt
Dr. Jan-Hinrik Schmidt.
Zum Vortrag
Digitale Infrastrukturen und die Plattformen, die auf ihnen betrieben werden, sind fest in privatwirtschaftlicher Hand. Bis auf wenige Ausnahmefälle handelt es sich dabei um marktbeherrschende Unternehmen wie Google oder Amazon. Techniksoziologe
Jan-Hendrik Passoth geht den Folgen dieser Dominanz für Wettbewerb und Wahlfreiheit, vor allem aber für Demokratie und Zivilgesellschaft nach.
Zur Person
Jan-Hendrik Passoth ist Professor für Techniksoziologie und Science & Technology Studies an der
European New School of Digital Studies an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Er arbeitet über die Rolle digitaler Infrastrukturen für Demokratie und Politik, über Softwareentwicklung als verantwortliche soziale Praxis und über die Möglichkeiten der Intervention in und Kritik an Digitalisierungsprojekten durch kritisches Design.
Mehr zur Veranstaltung
12. November 2020, 16:00 bis 17:30 Uhr, Onlineveranstaltung via Zoom, die Zugangsdaten werden nach Anmeldung per Mail mitgeteilt
Das integrative Potenzial des Internets und der Stand der Forschung zu Filterblasen und Echokammern
Der Online-Vortrag wird im Rahmen des Teilinstituts Hamburg des
Forschungsinstituts gesellschaftlicher Zusammenhalt gehalten. Eine kurze Einführung gibt
Dr. Jan-Hinrik Schmidt.
Zum Vortrag
Merja Mahrt geht aus Sicht der Kommunikationswissenschaft auf die Unterschiede im integrativen Potenzial verschiedener Medien ein und zeigt den aktuellen Forschungsstand zu digitaler Fragmentierung auf. Gibt es „Filterblasen“ und „Echokammern“ wirklich? Inwiefern können sie eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sein und in welcher Hinsicht kann Entwarnung gegeben werden?
Zur Person
Prof. Dr. Merja Mahrt ist Vertretungsprofessorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz. Sie hat sich 2017 mit einer Arbeit zu digitaler Fragmentierung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf habilitiert. Promoviert wurde sie 2010 an der Universiteit van Amsterdam. Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziale Funktionen und Wirkungen von Medien, insbesondere online und offline im Vergleich.
Mehr zur Veranstaltung
16. Dezember 2019, 18:15 bis 20:30 Uhr,
Kids Online – Risk or Fun?
In der Diskussionsveranstaltung präsentieren
Prof. Dr. Uwe Hasebrink,
Dr. Claudia Lampert und
Kira Thiel Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung zu den Online-Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen und laden ein, mit ihnen darüber zu diskutieren.
Zum Vortrag
Kinder und Jugendliche nutzen das Internet intensiv und auf sehr unterschiedliche Weise. Dass sie dabei mit vielfältigen Risiken konfrontiert werden, bleibt nicht aus. Doch ihre Risikowahrnehmung und ihr Risikobewusstsein stimmen nicht immer mit denen ihrer Eltern überein. Dies sind
Ergebnisse der repräsentativen EU Kids Online-Befragung in Deutschland, die das Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) erstellt hat.
Zu den Personen
Prof. Dr. Uwe Hasebrink ist Direktor des HBI, Dr. Claudia Lampert ist Senior Researcher und Kira Thiel wissenschaftliche Mitarbeiterin. Gemeinsam forschen sie im Kooperationsproject
EU Kids Online über Online-Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Europa.
Mehr zur Veranstaltung