Ein neuer Praxisleitfahren zur Unterstützung von Open-Access-Publikationen vermittelt umfangreiches Wissen für eine erfolgreiche und wissenschaftsgeleitete Zeitschriftenarbeit.
Cindy Hesse, Bibliothekarin und Open-Access-Expertin am HBI, hat daran mitgewirkt. Im Teil „Governance und Rechtsform“ geht sie gemeinsam mit anderen Expert*innen aus der Publikationspraxis der Frage nach, welche belastbaren Organisationsansätze die Existenz, Planbarkeit und Qualität einer wissenschaftlichen Zeitschrift sichern.
Herausgegeben wurde der Leitfaden von Marcel Wrzesinski.
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Inhalt
Im Zuge der Open-Access-Transformation sind wissenschaftsgeleitete Zeitschriften mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Neben finanzieller und infrastruktureller Unterstützung brauchen diese Zeitschriften ein „capacity building“, also die Hilfe zur Selbsthilfe, insbesondere, um Wissenslücken im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens zu schließen. Die vorliegenden Handreichungen sind ein Beitrag zu diesem „capacity building“: Angelegt als praktische Ressource, sollen sie Zeitschriften und herausgebende Einrichtungen bedarfsorientiert anleiten und bei der Weiterentwicklung, Professionalisierung und Verstetigung der Publikationstätigkeit unterstützen. Das Set der sechs Handreichungen ist dabei das zentrale Ergebnis des Projektes „Scholar-led Plus“ am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft und gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Neben den praktischen Ressourcen hat das Projekt, aufbauend auf einer mehrstufigen Delphi-Befragung, strategische Empfehlungen erarbeitet, die das Feld des wissenschaftsgeleiteten Publizierens prospektiv konturieren. Um eine größtmögliche Nutzbarkeit durch wissenschaftsgeleitete Zeitschriften und Projekte zu gewährleisten, sind die Handreichungen in Zusammenarbeit mit Expert*innen aus der Publikationspraxis konzipiert und geschrieben worden.
Das Gesamtdokument als Summe seiner Teile vermittelt grundsätzliches Wissen zu technischen Abläufen, Tools und Infrastrukturen, verknüpft dies aber auch mit Hinweisen zu urheberrechtlichen Aspekten und dem Anspruch auf Datenschutz. Es betont die Relevanz der redaktionellen Arbeit und gibt Empfehlungen zur Optimierung der Prozesse, wobei die bisher vielfach unterrepräsentierten Bereiche der wissenschaftlichen Kommunikation und Verbreitung der Inhalte gesondert betrachtet werden. Nicht zuletzt werden administrative Vorgänge adressiert: Neben den Kosten für Zeitschriften und Möglichkeiten der Finanzierung und Förderung werden auch Strategien guter Governance für Zeitschriften beschrieben.
Wrzesinski, M. (Hg.) (2023): Wissenschaftsgeleitetes Publizieren. Sechs Handreichungen mit Praxistipps und Perspektiven. https://doi.org/10.5281/zenodo.8169418