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Zum Zusammenhang von Populismus und Medienfeindlichkeit

Zum Zusammenhang von Populismus und Medienfeindlichkeit

Negative Einstellungen gegenüber Medien haben in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen. In einer, kürzlich in unserer Zeitschrift M&K erschienen, Studie suchten die AutorInnen* nach Gründen für Medienfeindlichkeit. Ganz konkret untersuchten sie den Zusammenhang zwischen populistischer Einstellung und Medienfeindlichkeit auf Individualebene. Der gesamte Artikel ist in der eLibrary des Nomos Verlags als kostenloses Download verfügbar.

Die AutorInnen führten eine Online-Befragung mit 1.102 Personen durch und kamen dabei zu dem Ergebnis, dass der direkte und indirekte Einfluss von populistischen Überzeugungen auf die Medienfeindlichkeit „beeindruckend stark“ sei. Die Vorstellung eines unmoralischen, gleichgeschalteten und manipulativen Mediensystems sei laut AutorInnen im Kern auf populistische Denkmuster zurückzuführen. Populistische Denkmuster verstehen die AutorInnen in ihrer Studie als eine „gewisse Art Dinge einzuordnen und zu bewerten“ und im Wesentlichen die Überzeugung, dass sich innerhalb der Gesellschaft das homogene „gute Volk“ und die „böse Elite“ gegenüberstehen. Die Zugehörigkeit zu den klassischen politischen Lagern „links“ und „rechts“ sei in erheblich geringerem Maße für Medienfeindlichkeit verantwortlich. Auch andere soziodemographische Faktoren seien weniger ausschlaggebend.

Auswirkungen von Medienfeindlichkeit 

Schließlich untersuchten die AutorInnen die Auswirkungen von populistischen bedingter Medienfeindlichkeit. Sie zeigten, dass Menschen mit medienfeindlichen Vorstellungen auf emotionaler Ebene mit Wut reagieren. Auf der Verhaltensebene seien sie außerdem politisch aktiver und äußern häufiger ihre Meinung in den Medien. Der ideologische Hintergrund dieser Aktivitäten lege allerdings nahe, dass sie tendenziell ohne die Akzeptanz vielfältiger Meinungen, die Anerkennung grundlegender Fakten und/oder in isolierten Räumen stattfinden. Es sei deshalb fraglich, ob diese Art der Partizipation zu einem konstruktiven, lösungsorientierten demokratischen Diskurs beiträgt oder ihm eher im Weg steht.

Die Zeitschrift "Medien & Kommunikationswissenschaft" (M&K) wird seit 1953 vom Hans-Bredow-Institut herausgegeben und redaktionell betreut. Sie erscheint vierteljährlich im Nomos-Verlag, Baden-Baden, und ist ein interdisziplinäres Forum für theoretische und empirische Beiträge aus der gesamten Medien- und Kommunikationswissenschaft.
 


*Johanna Schindler / Claudia Fortkord / Lone Posthumus / Magdalena Obermaier / Nayla Fawzi / Carsten Reinemann: Woher kommt und wozu führt Medienfeindlichkeit? Zum Zusammenhang von populistischen Einstellungen, Medienfeindlichkeit, negativen Emotionen und Partizipation. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jahrgang 66(3), S. 283-301.
 
Foto: Jerry Kiesewetter / Unsplash


(Dienstag, 21.08.2018)

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