Die Lage des Internets in Deutschland. Erste Studienergebnisse
95% aller Haushalte in Deutschland haben einen Internetzugang. 86% nutzen ihn auch, in der Altersstufe 16-54 Jahre sind es 99%. Der schnelle Internetzugang ist allerdings immer noch ungleich verteilt.
Dies sind erste Ergebnisse aus der Studie „Die Lage des Internets in Deutschland“, die PD Dr. Matthias C. Kettemann beim virtuellen Internet Governance Forum Deutschland präsentiert hat. Die Aufzeichnung des Events ist nun auf YouTube verfügbar. Matthias Kettemanns Vortrag beginnt bei Minute 11:00.
Defizit Geschwindigkeit
Deutschland hat eine vergleichsweise niedrige durchschnittliche Downloadgeschwindigkeit, dafür aber eine, global gesehen, gute Kostenstruktur. Defizite gibt es bei der Teilhabe von vulnerablen Gruppen in Online-Settings. Problematisch erscheint auch, dass noch keine flächendeckende Versorgung mit freien WLAN-Netzen besteht.
Menschenrechtsschutz Online
Global gesehen gibt es in Deutschland ein gutes Schutzniveau von Grund- und Menschenrechten im Internet. Dennoch gilt es weiterhin, einige Hürden bei der Äquivalenz des Online-/Offline-Schutz der Menschenrechte zu überwinden. Ein Problem ist das unzureichend desaggregierte Datenmaterial hinsichtlich des Schutzes von Personen mit Migrationshintergrund bzw. Personen, die aus rassistischen, fremdenfeindlichen, antisemitischen oder frauenfeindlichen Motiven attackiert werden. Außerdem gibt es weiterhin Hürden bei der Umsetzung des Rechts auf Internetzugang für alle. Die polizeilichen und forensischen Fähigkeiten der Strafverfolgung in Online-Kontexten bleiben ausbaufähig.
Zur Studie
Die Studie „Die Lage des Internets in Deutschland“ hat das HBI im Auftrag der deutschen UNESCO-Kommission im Juli und August 2020 durchgeführt – teils mittels Primärerhebungen, teils mittels Kontextualisierung bereits bestehender Studien. Ziel ist die Erstellung eines umfassenden Berichts über Lage des Internets in Deutschland und den Stand der Digitalpolitik anhand der Internet Universalitäts-Indikatoren (IUI).
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