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Abtracts M&K 2/2010

Mathias Weber / Gregor Daschman: Zur Nutzung pornografischer und erotischer Videoclips und Filme durch ältere Jugendliche. Spezifische Aspekte im Kontext adoleszenter Entwicklung
Mit einer Onlinebefragung von 352 Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren wurde die Nutzung pornografischer Videoclips und Filme sowie ihr Zusammenhang mit Indikatoren adoleszenter Entwicklung und mit Vorstellungen von Sexualität untersucht. 61 Prozent der weiblichen und 93 Prozent der männlichen Befragten hatten schon willentlich pornografische Videoclips oder Filme genutzt. Befragte, die Nichtkonsumenten von Pornografie mit negativen Werturteilen belegen und sich selbst als weniger unabhängig von ihrer Umwelt, insbesondere von ihren Eltern ansehen, nutzen Pornografie selbst häufiger. Für Mädchen gilt dies zusätzlich, wenn sie die Nutzung in ihrem Freundeskreis als besonders umfangreich einschätzen, für Jungen, wenn sie im Freundeskreis viel über Pornografie sprechen. Der Konsum sexuell expliziter Medien geht mit der Annahme einher, Menschen in Deutschland hätten früheren und variantenreicheren Geschlechtsverkehr.

Schlagwörter: Pornografie, Pornografierezeption, Adoleszenz, Jugend, Sexualität

 

Christiane Eilders / Dennis Lichtenstein: Diskursive Konstruktionen von Europa. Eine Integration von Öffentlichkeits- und Identitätsforschung
Der Beitrag knüpft an die mangelnde Unterstützung der EU durch die Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten an und erweitert die in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung häufig auf die europäische Öffentlichkeit eingeschränkte Ursachenforschung um die Dimension der europäischen Identität. Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine theoretische Neukonzeption der EU-bezogenen Identitätsforschung durch eine öffentlichkeitstheoretische Fundierung. Die kollektive Dimension von Identität steht dabei im Mittelpunkt. Die Neukonzeption geht davon aus, dass die kollektive Identität einer Gesellschaft in den nationalen öffentlichen Diskursen unter Einbeziehung verschiedener Sprecher konstruiert wird. Sie lässt sich wie auch die öffentliche Meinung als gesellschaftliches Diskurs-Resultat begreifen, das über den Mediendiskurs einfach wahrnehmbar ist und auch politische Entscheidungen anleiten kann. Die europäische Identität umfasst in diesem Konzept zum einen das Zugehörigkeitsgefühl zur EU, also das Selbstverständnis einer Gesellschaft als Teil der EU, zum anderen die inhaltliche und das Zugehörigkeitsgefühl begründende Ausdeutung der EU als spezifische Art von Gemeinschaft, z. B. als wirtschaftliche, politische und kulturelle Gemeinschaft oder als geografische Einheit.

Schlagwörter: Europäische Identität, kollektive Identität, Europäische Öffentlichkeit, Diskurs, Framing

 

Olaf Jandura / Michael Meyen: Warum sieht der Osten anders fern? Eine repräsentative Studie zum Zusammenhang zwischen sozialer Position und Mediennutzung
Der Beitrag fragt, warum es bei der Mediennutzung auch 20 Jahre nach dem Mauerfall eine deutliche Ost-West-Kluft gibt. Die Ostdeutschen sehen länger fern als die Westdeutschen, sind insgesamt stärker unterhaltungsorientiert und nutzen vor allem regionale Angebote (Programme der öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten, ehemalige SED-Bezirkszeitungen und Zeitschriften wie SuperIllu). Gestützt auf die Soziologie Bourdieus und eine repräsentative Telefonbefragung vom Januar 2008 (N=479, Grundgesamtheit: erwachsene Deutsche) werden zwei Deutungsangebote für diese Unterschiede geliefert: Die Ostdeutschen nutzen Medien anders als die Westdeutschen, weil sie erstens ihre soziale Position und ihre Aufstiegschancen schlechter einschätzen und weil die gesamtdeutschen Leitmedien zweitens ein Bild der DDR zeichnen, in dem sich viele einstige Bürger dieses Landes nicht wiederfinden und so auf andere Angebote ausweichen müssen, um diesen Teil ihrer Identität angemessen bearbeiten zu können. Die Studie differenziert zugleich die (auf Bourdieu gestützte) Annahme, dass die Nutzung von Medienangeboten von der sozialen Position determiniert ist. Während die Herkunft (Sozialisation in Ost- oder Westdeutschland) so gut wie keinen Beitrag zur Erklärung von Nutzungsunterschieden leistet, beeinflussen neben positionsrelevanten Variablen auch die Bindung an Medienangebote und die Nutzungsmotive, wie Menschen Medien nutzen.

Schlagwörter: Mediennutzung, Fernsehnutzung, Bourdieu, soziale Position, CATI, Identitätsmanagement, soziale Ungleichheit

 

Christian Schemer: Der affektive Einfluss von politischer Werbung in Kampagnen auf Einstellungen
Die Studie analysiert den Einfluss von politischer Werbung auf die Einstellungen von Rezipienten im Verlauf der Kampagne zur Asylgesetzabstimmung in der Schweiz 2006. Auf Basis von Daten aus einer dreiwelligen Panelbefragung wird insbesondere der Einfluss von politischer Werbung auf die Einstellung untersucht, der durch positive und negative Emotionen vermittelt wird. Es zeigt sich, dass insbesondere die Befürworter der Asylgesetzverschärfung durch ihre Kampagnenwerbung negative Emotionen bei den Befragten auslösten (z. B. Angst und Ärger gegenüber Asylsuchenden) und dadurch die Unterstützung für eine Verschärfung des Asylgesetzes erhöhen konnten. Positive Emotionen, wie Freude oder Hoffnung, wurden durch die politische Werbung nicht erregt. Damit zeigt die Studie, dass affektive Wirkungen, die bisher nur im Experimentallabor nachgewiesen wurden, auch im Verlauf realer Kampagnen unter zweiseitigen Kommunikationsbedingungen auftreten können.

Schlagwörter: Politische Werbewirkung, Emotionen, Einstellungen, latentes Wachstumskurvenmodell

 

Michael Schaffrath: Vermittler, Vermarkter und Verkäufer. Empirische Studie zum beruflichen Selbstverständnis von TV-Sportjournalisten
Die Etablierung des Privatfernsehens, das Aufkommen des Pay-TV, das Entstehen von Sportspartensendern und die Entwicklung des IPTV sowie Web-TV haben in den vergangenen 25 Jahren die Sportberichterstattung massiv verändert. Kommerzialisierung, Ökonomisierung, Boulevardisierung und Entertainisierung sind nur einige ausgewählte Folgen dieses Wandlungsprozesses. Empirisch ungeklärt ist bisher, inwieweit das modifizierte Sein in den Sportredaktionen das Bewusstsein von Sportjournalisten beeinflusst. Dieser Frage wird hier nachgegangen. Konkret geht es um das Selbstverständnis von TV-Sportjournalisten. Mittels einer Befragung von 101 Fernsehjournalisten werden zunächst die traditionellen normativen und gemeinwohlorientierten Rollenbilder erhoben und mit zuvor präsentierten Ergebnissen aus verschiedenen Vorgängerstudien verglichen, um mögliche Veränderungen herauszuarbeiten. Danach werden – erstmals in der Sportkommunikatorforschung – sowohl ökonomisch determinierte Kommunikationsabsichten erfasst als auch weiter gehende persönlich motivierte Berufsziele eruiert. Die Studie belegt, dass sich TV-Sportjournalisten nicht nur als Sachwalter von Allgemeininteressen, sondern auch als Vertreter diverser Eigeninteressen verstehen.

Schlagwörter: Sportjournalismus, Selbstverständnis, Rolleninterpretation, Allgemeininteressen, Eigeninteressen, Befragung

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