Im Rahmen der berühmten Frankfurter Römerberggespräche stellt
Matthias C. Kettemann die Ergebnisse seiner vor kurzem veröffentlichten Facebook-Studie vor. Es moderieren Hadija Haruna-Oelker und Alf Mentzer. Der Eintritt ist frei.
Das Programm im Detail.
Eine Intervention der Römerberggespräche
Hassreden, Todesandrohungen bis hin zum tatsächlichen Mord – wer sich hierzulande öffentlich äußert, künstlerisch betätigt oder politisch engagiert, kann sich offenbar nicht mehr sicher fühlen. Hetze und Gewalt scheint für einen Teil unserer Gesellschaft ein legitimes Mittel, fundamentalen Widerspruch und politische Gegnerschaft auszudrücken. Die Täter sind vermutlich eine Minderheit, aber sie sind sehr sichtbar, und sie erzeugen eine um sich greifende Angst.
Beschädigt werden damit nicht nur Individuen, sondern die Gemeinschaft. Sie erfährt Hass als normale Haltung, und Gewaltandrohung wird zur Lappalie. Vertrauen als Grundlage einer konstruktiven öffentlichen Diskussion geht verloren. Vermag eine zu allem entschlossene Minderheit die Mehrheit nachhaltig einzuschüchtern?
Das Risiko für eine demokratische Kultur ist dabei erheblich, gerade weil das Aushandeln politischer Interessen ein ebenso wichtiger wie empfindlicher Prozess ist. Die Römerberggespräche fragen zu Beginn der neuen Zwanzigerjahre, wie sich Gesellschaften gegen solche Einschüchterungsversuche wehren können? Wie ist Zivilität der Mitte durchzuhalten, wo jederzeit extremistische Tabubrüche drohen und manche politische Gewaltrhetorik national wie international in die Tat kippt?
Die Frankfurter Römerberggespräche
Sie sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Die Römerberggespräche in Frankfurt am Main bestehen seit 1973 in ununterbrochener Folge. Ihrer Organisation, ihrer Tradition und ihrer Ausstrahlung wegen sind sie mit kaum einer anderen Gesprächsreihe in Deutschland vergleichbar. Es handelt sich um Expertengespräche für eine interessierte städtische Öffentlichkeit: Wissenschaftler, Essayisten und Künstler erörtern in Vorträgen, Dialogen und Diskussionsrunden die politischen, kulturellen und intellektuellen Themen der Gesellschaft. Sie präsentieren wichtige Forschungsergebnisse und geben Ausblicke in künftige Prozesse.