Das HBI richtet die Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppe Medienpädagogik aus und lädt seine Gäste nach Hamburg. Genauere Informationen zum Tagungsort, Empfehlungen für Übernachtungsmöglichkeiten, Informationen zur Anreise sowie weitere organisatorische Details sind auf der
Tagungswebsite zu finden.
Programm
MITTWOCH, 5.10.2022
Ort: Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut für Medienforschung (Rothenbaumchaussee 36)
14:00 – 18:00 Uhr
Doktorand*innenworkshop
19:00 Uhr
Get-together
DONNERSTAG, 6.10.2022
Ort: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Curio-Haus (Rothenbaumchaussee 15)
8:30 – 9:00 Uhr
Ankommen & Registrierung
9:00 – 9:15 Uhr
Begrüßung
Ada Fehr & Fabian Wiedel, Claudia Lampert
9:15 – 10:45 Uhr
Keynote: Children and Internet Research Ethics
Elisabeth Staksrud (University of Oslo, Norwegen)
10:45 – 11:00 Uhr
Kaffeepause
11:00 – 12:15 Uhr
Panel 1 – In Situ-Verfahren, Chair:
Claudia Lampert
Die Mobile Experience Sampling Method (MESM) in der Kinder- und Jugendmedienforschung: Chancen und Herausforderungen
Ada Fehr, Malin Fecke & Daniela Schlütz
Instrumente zur Messung jugendlicher Mediennutzung: Ein Vergleich von App- und Web-basierten Mobile Experience Sampling Tools
Sophie Mayen, Anne Reinhardt & Claudia Wilhelm
Infokarten als in situ Erhebung bei Online-Umfragen (YouTube)
Alexander Rihl & Claudia Wegener
12:15 – 13:15 Uhr
Mittagspause
13:15 – 14:30 Uhr
Panel 2 – Medientagebücher & TipToi, Chair:
Fabian Wiedel
Potentiale und Herausforderungen von Medientagebüchern im Kontext qualitativer Sozialisationsforschung mit Kindern und Jugendlichen
Paulina Domdey, Katrin Potzel, Rudolf Kammerl, & Claudia Lampert
Das digitale Medientagebuch als qualitative Forschungsmethode zur Untersuchung jugendlichen Medienhandelns
André Weßel
Von der Befragung zur Kinderbefragung mit dem tiptoi-Stift: Wie ein Spielzeug zum Helfer in der Kindermedienforschung werden kann.
Thorsten Naab & Moritz Abraham
14:45 – 15:45 Uhr
Panel 3 – Erhebungsmethoden im Vergleich, Chair:
Rudolf Kammerl
So fern und doch so nah?! Eine vergleichende Reflexion über die Angemessenheit videogestützter Online-Interviews als Alternative zu analogen Erhebungsformen in der qualitativen Forschung mit Jugendlichen zu sensiblen Themen
Kira Thiel
Going live! Aufsuchende und automatisierte Erhebung digitaler Nutzungsdaten in der Kinder- und Jugendmedienforschung
Fabian Wiedel
15:45 – 16:45 Uhr
Panel 4 – Mixed Methods, Chair:
Ada Fehr
Wissensvermittlung in belletristischer Kinder- und Jugendliteratur am Beispiel der Themenfelder Mittelalter und Klima – methodische Zugänge der Linguistik
Corinna Brinkmeier
Me, myself, and whoelse? Egozentrierte Netzwerkanalysen in der Jugendmedienforschung. Ein Werkstattbericht
Claudia Riesmeyer & Jessica Kühn
Längsschnittliche und multiperspektivische Erforschung von medienbezogenen Sozialisationsprozessen – ein methodischer Einblick in die Panelstudie ConKids
Katrin Potzel, Rudolf Kammerl, Paulina Domdey & Claudia Lampert
16:45 – 17:00 Uhr Pause
17:00 – 18:30 Uhr Fachgruppensitzung
19:00 Uhr Abendessen
FREITAG, 7.10.2022
Ort: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Curio-Haus (Rothenbaumchaussee 15)
8:30 – 9:00 Uhr
Ankommen
9:00 – 10:15 Uhr
Panel 5 – Operationalisierung und Skalenentwicklung, Chair:
Claudia Lampert
Ich bin – ich fühle mich – ich zeige mich. Zur differenzierten Operationalisierung des Geschlechts in standardisierten Befragungen mit Jugendlichen
Annika Wunderlich & Arne Freya Zillich
Strategien elterlicher Medienerziehung für nicht-interaktive und interaktive Medien: Adaption und empirische Prüfung des Messinstruments von Nimrod et al. (2019)
Thorsten Naab, Ruth Wendt & Alexandra Langmeyer
Medienkompetenz messen. Vorschlag zur Entwicklung und Validierung einer multidimensionalen Medienkompetenz-Skala
Jessica Kühn, Claudia Riesmeyer & Teresa Naab
10:15 – 11:30 Uhr
Panel 6 – Partizipative Forschungsansätze und -methoden, Chair:
Fabian Wiedel
Partizipative Erforschung mediatisierter Sozialräume als Einflussfaktoren auf das Informationsverhalten und die Partizipationschancen junger Menschen
Alice Düwel
Partizipativ, multiperspektivisch, akteur*innenorientiert – Lebenswelten von Grundschüler*innen im Blick
Franziska Koschei, Lena Schmidt, Andreas Dertinger, Michaela Kramer, Susanne Eggert & Rudolf Kammerl
Forschung über und mit der «Generation Smartphone»: Forschungspraktische Herausforderungen partizipativer Medienforschung mit Jugendlichen
Lilian Suter & Magdalene Schmid
11:30 – 11:45 Uhr
Kaffeepause
11:45 – 12:30 Uhr
Paneldiskussion: Individualisierte Medienrepertoires- und praktiken als Herausforderungen für die Kinder- und Jugendmedienforschung
Moderation:
Claudia Lampert
Anfragte Diskussionsteilnehmer*innen
Thomas Rathgeb (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest)
Marcus Bösch (“TikTok-Forscher”)
Axel Dammler (icon kids & youth)
Lisa Merten (Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut)
12:30 – 13:30 Uhr
Mittagspause
13:30 – 15:15 Uhr
Panel 7 – Forschungsethische Perspektiven, Chair:
Thorsten Naab
„Der ethische Weg ist halt nicht immer der, mit dem man die besten Ergebnisse bekommt“: Einschätzungen von Lehrpersonen zur Erforschung von Klassenchats als forschungsethisch besonders herausfordernden Untersuchungsgegenstand
Malin Fecke, Ada Fehr & Daniela Schlütz
„Ey du Fitschi“ Forschungsethische Herausforderungen bei der Forschung mit Kindern und Jugendlichen im (akademischen) Lehrkontext
Sven Jöckel, Monika Menz & Annemarie Wiedicke
Kinderrechte und Forschungsethik – Spannungsfelder in der Forschung mit Heranwachsenden am Beispiel der informierten Einwilligung
Cora Bieß, Felix Paschel, Jan Pfetsch & Ingrid Stapf
Input der AG Medienethik
15.15 – 15:45 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick
Paulina Domdey, Kira Thiel & Claudia Lampert
15:45 – 16:00 Uhr
Farewell
Über die Veranstaltung
Die Kinder- und Jugendmedienforschung kann auf eine lange Tradition und vielfältige Erfahrungen zurückblicken. Gleichzeitig geht die tiefgreifende Mediatisierung mit veränderten Anforderungen und neuen Herausforderungen für die Medienforschung einher, um sowohl die digitalen Medienangebote als auch deren Nutzung, Aneignung und Wirkung möglichst umfassend zu analysieren. Unter anderem erschwert es die zunehmend individualisierte, personalisierte und mobile Nutzung digitaler Medien, Nutzungspraktiken umfassend sowie differenziert zu erfassen und zu vergleichen. Klassische Instrumente der Medienforschung stoßen angesichts der Komplexität, Vielfältigkeit und Dynamik des Gegenstandes an Grenzen, insbesondere wenn es um Medienpraktiken junger Nutzer:innen geht. Vereinzelt werden bereits Methoden zur Erfassung verhaltensbezogener Daten verwendet, die über das zeitliche Ausmaß und die Vielfalt der genutzten Anwendungen Auskunft geben, jedoch keine Aussagen über Motivationen, Nutzungsarten und Kompetenzerwerb erlauben. Gleichzeitig bietet das offene, globale Netz scheinbar weitreichende Möglichkeiten nutzungsbegleitender Forschung, über die sich besser denn je valide Verhaltensdaten generieren ließen.
Der digitalen Kinder- und Jugendmedienforschung stellen sich diesbezüglich substanzielle forschungsethische und datenschutzrechtliche Fragestellungen: (Wie) Lassen sich frei zugängliche Nutzungsdaten von sehr jungen Nutzer:innengruppen erheben, ohne die Grundsätze der Freiwilligkeit, der Informiertheit und des Kinder- und Jugendschutzes zu verletzen? Gibt es rechtskonforme, ethisch unbedenkliche Feldzugänge, die überdies von den Kindern und Jugendlichen akzeptiert, bestenfalls sogar aktiv nachgefragt werden? Über diese und andere Fragen wollen wir im Rahmen der Fachgruppentagung diskutieren.