Matthias C. Kettemann organisiert gemeinsam mit
Junges Forum: Technikwissenschaften (JF:TEC) einen digitalen Workshop zum Thema Krisentechnologien und Kooperationstechnik. Das Event findet auf von 15:00-17:30 Uhr auf Zoom statt.
Diskutieren Sie mit, welche technischen Entwicklungen nötig sind, welche gesellschaftlichen Probleme wir lösen müssen und welche rechtlichen Schritte zu setzen sind, damit, so die UNO-Generalversammlung in ihrer Corona-Resolution von Anfang April 2020 „die beispiellose Krise, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht wurde, durch Leadership und nachhaltige globale Zusammenarbeit und Solidarität gemildert und erfolgreich rückgängig gemacht werden kann“.
Interessierte können sich unter
info@JFTEC.de anmelden. Der Link für die Veranstaltung und Hinweise zur Beteiligung über Social Media wird einige Tage im Voraus versandt.
Zum Event
„So viel Wissen über unser Nichtwissen und über den Zwang, unter Unsicherheit handeln und leben zu müssen, gab es noch nie“, sagte Jürgen Habermas Anfang April der Frankfurter Rundschau. Wie können die Unwägbarkeiten des Zwangs des Unsicherheitshandelns und -regulierens technisch abgefedert werden? Welche Rolle spielt Technologie-Pooling? Was sind die soziokulturellen Konditionalitäten des Einsatzes menschenzentrierter Technologie? Gibt es ein innovationsgetriebenes Pandemierecht, das eine kooperationsorientierte, Open Access-gestützte Corona-Wissenschaftsrevolution befördert? Wie hat die Technologie beigetragen zur Bewältigung der Krise?
Das Junges Forum: Technikwissenschaften (JF:TEC) als interdisziplinäres Netzwerk von Nachwuchswissenschaftler*innen hat sich seit seiner Gründung die Aufgabe gegeben, Lösungsansätze für die Herausforderungen gegenwärtiger und zukünftiger Technikentwicklung und -gestaltung zu erarbeiten. Die Zeithorizonte schrumpfen in der Krise und dennoch nehmen sich Mitglieder des JF:TEC die Zeit, in einem interdisziplinären Blick eine Bilanz zu ziehen über die ersten Monate der Technikentwicklung im Lichte von Corona. Innovationen müssen der Verbesserung der Lage von Menschen dienen; in Krisen werden die Konturen einer engagierten Technikwissenschaft klar, die Impulse für einen nötigen Dialog über die Interaktion zwischen Technik, Mensch, Gesellschaft und Umwelt gibt. Das Ziel von JF:TEC ist es, zu einer Technik beizutragen, welche
die Menschen wirklich wollen. In Zeiten von Corona muss dies ergänzt werden: insbesondere eine Technik und Technologien sind zu erforschen und zu fördern, welche
die Menschen wirklich brauchen.
Programm
15:00 Eröffnung durch Tobias Redlich (Hamburg), JF:TEC
15:10 Gesellschaftliche Konditionalitäten
- Leonie Sieger: Soziotechnische Herausforderungen in der Krisenbewältigung
- Katharina Mosene: Diskriminierungstechnologien und Emanzipationsperspektiven
- Moderation: Sissy-Ve Basmer-Birkenfeld
15:40 Krisenbewältigungsrecht
- Matthias C. Kettemann: Internetzugang als Daseinsvorsorge? Staatliche Pflichten zur Sicherung gesellschaftlicher Teilhabe vor und nach Corona
- Christoph Sorge: Datenschutz in Zeiten von Corona
- Moderation: Elke Greifeneder
16:10-16:25 Virtuelle Kaffeepause mit Breakout Sessions
16:25 Kooperationstechnologien
- Manuel Moritz: Open Source Hardware und verteilte Produktion in Zeiten von Corona
- Paula Bräuer und Athanasios Mazarakis: Open Access und Anreizsysteme
- Thomas Niendorf und Alexander Liehr: 3D-Druck als Antwort auf die Krise
- Moderation: Walid Maalej
17:05 Gemeinsame Schlussdiskussion:Mit menschenzentrierter Technologie in die Postpandemie
Moderation: Tobias Redlich, JF:TEC
17:30 Schluss
Kooperationspartner
Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft, Berlin
Sustainable Computing Lab, WU Wien
Vertretungslehrstuhl für Internationales Recht, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Forschungszentrum “Normative Ordnungen”, Goethe-Universität Frankfurt/Main
ZBW Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Kiel
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
IBI Humboldt-Universität zu Berlin