Im Rahmen eines Seminar der
Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland hält
Katharina Mosene am 10. Mai 2020 einen Vortrag über die Entstehung und Reproduktion sozialer Ungleichheiten im Netz.
Die mehrtägige Veranstaltung richtet sich an junge Erwachsene und beschäftigt sich mit den Herausforderungen ständiger Erreichbarkeit im Digitalzeitalter. Sie findet online als Videokonferenz statt. Teilnahmeberechtigt sind Mitglieder der jüdischen Gemeinden zwischen 18 und 35 Jahren.
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Rund um die Uhr surfen, einkaufen, kommunizieren und arbeiten, wann und wo immer es gerade passt – das schien bis gestern Freiheit pur zu sein. Heute, da das Covid-19 Virus eine weltweite Bedrohung für alle darstellt und das öffentliche Leben nahezu stillsteht, erscheint die scheinbare Grenzenlosigkeit plötzlich mit einem großen Fragezeichen versehen. Für viele Menschen geraten dessen ungeachtet digitale Medien durch neuartige Belastungen wie Isolation, Ausgangssperren und Quarantäne erst jetzt zu einem wahren Segen. Und doch, tagtäglich zu jeder Zeit erreichbar und verfügbar zu sein, war und ist ebenfalls eine große Belastung, aus der physische und psychische Störungen und ernste Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen und bei der Arbeit resultieren. Dies wird neben anderen Auswirkungen ökonomischer und sozialer Art auch nach der Corona-Krise noch aktuell sein. Fragen müssen wir uns auch: Wieviel Zeit und Möglichkeiten haben wir eigentlich in „normalen Zeiten“ wirklich für authentische Begegnungen, Zeiten der Ruhe, ein jüdisches Leben zu führen, Zedaka zu üben und uns solidarisch mit den weniger Privilegierten bei uns und anderswo zu zeigen? Ein produktiver Austausch über notwendige Veränderungen im Umgang mit der Welt, uns selbst und nicht zuletzt mit Emails, Smartphone und Co. sind wesentliche Ziele des Seminars.