Element 68Element 45Element 44Element 63Element 64Element 43Element 41Element 46Element 47Element 69Element 76Element 62Element 61Element 81Element 82Element 50Element 52Element 79Element 79Element 7Element 8Element 73Element 74Element 17Element 16Element 75Element 13Element 12Element 14Element 15Element 31Element 32Element 59Element 58Element 71Element 70Element 88Element 88Element 56Element 57Element 54Element 55Element 18Element 20Element 23Element 65Element 21Element 22iconsiconsElement 83iconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsiconsElement 84iconsiconsElement 36Element 35Element 1Element 27Element 28Element 30Element 29Element 24Element 25Element 2Element 1Element 66
Nuancierte Wahrheitsordnungen? Systemische Konkurrenz am Beispiel der community-basierten Content Moderation der Wikipedia

Nuancierte Wahrheitsordnungen? Systemische Konkurrenz am Beispiel der community-basierten Content Moderation der Wikipedia

Das Seed-Money-Projekt untersucht, wie auf der Plattform Wikipedia Wahrheit generiert wird und wie die community-basierten Inhalte entstehen und untereinander verhandelt werden. Dabei geht es vor allem um die Moderation im Bereich von Inhaltsregulierungen und die Art und Weise, wie z.B. Löschungen und Entscheidungen über die Sperrung von Nutzer:innenaccounts oder nutzer:innengenerierte Inhalte stattfinden. Welche Begriffe von “Wahrheit“ werden community-intern in der Diskussion entwickelt und führen dann zum Ein- und/oder Ausschluss in der Wissensproduktion?

Es stellen sich folgende Forschungsfragen:
 
  • Welcher Begriff von Wahrheit, welcher Begriff von Wissen wird verwendet? Wie wird Wahrheits- und Wissensproduktion differenziert und erklärt?
  • Welche Prinzipien der Wahrheit werden verhandelt? Welche Ordnungssysteme liegen vor?
  • Wo liegen die Grenzbereiche und wo erfolgen innerhalb des Systems der Wikipedia Sanktionen? Hat diese Grenze sich verschoben, und wenn ja, was sind die Merkmale und Begründungen der Befragten? 
Die Ergebnisse der Studie sollen zur Entwicklung von Richtlinien für eine nuancierte Content-Moderation genutzt werden, die sich an demokratischen Standards messen lassen kann.

Erforschung von Wikipedia als inhärentes Konkurrenzsystem neuer Ordnungen von Wahrheit entlang der bestehenden normativen Prinzipien

Wikipedia ist unter den größten Webseiten der Welt die einzige, die gemeinnützig ist und ausschließlich durch Spenden finanziert wird. Die Online-Enzyklopädie wird selbstbestimmt durch partizipative Prozesse der Community verwaltet und scheint den Medienwandel hin zu einem dynamischen Web 2.0 überdauert zu haben: Sie ist nach wie vor ein hochfrequentierter und wichtiger Ort der Selbstinformation für Internetnutzer:innen. Weniger bekannt ist, wie hochwertig ihr ausschließlich auf freiwilligem Engagement basierendes Content-Moderations-System ist.
 
Aus dem Wissen, was dort kollektiv und in sehr partizipativen Verfahren produziert wird, entsteht eine Basis für die Verhandlung des Begriffs von Wahrheit bei Wikipedianer:innen. Der Begriff dieser Wahrheit, erzeugt durch den internen Austausch im System Wikipedia, beschreibt eine kollektive Annahme der Wissensproduktion, die Definition, was Wahrheit ist, bleibt aber unscharf. Es ist Teil der Studie, die Nuanciertheit dieses Begriffes von Wahrheit innerhalb des Selbstregulierungssystems der Inhaltemoderation zu erfassen.
 
Zu diesem Aspekt gibt es bereits etablierte Forschungen, besonders zur Diskussionskultur. In dem Bereich von Inhaltsregulierungen jedoch und zur Art und Weise, wie genau interne Entscheidungen entstehen, gibt es bislang wenig systematisch erhobene Studien, insbesondere zur Frage, was davon in Richtlinien für eine nuancierte Content-Moderation genutzt werden könnte, die demokratischen Standards entspräche. Dieser Aspekt der Beforschung von Wikipedia als kollektives System, in dem sich inhärent in Konkurrenz neue Ordnungen von Wahrheit entlang der bestehenden normativen Prinzipien entwickeln, soll in diesem Projekt besonders beleuchtet werden.

Hierfür werden ausgewählte zentrale Akteure der Wissensproduktion und normativ-regulatorischen Ordnung der Wikipedia, wie Administrator:innen, Check-User:innen oder auch Bürokrat:innen, in qualitativen Interviews zum Bereich der systemischen Konkurrenz der Produktion von Wissen und folglich auch Wahrheitssystemen befragt. Dabei sollen besonders die Grenzbereiche und ihre Verschiebungen in den Fokus genommen werden – denn insbesondere eines der wikipedianischen Leitprinzipien, “Wissen entsteht durch Teilen”, scheint auch Hinweise auf die Wahrheitsproduktion und die kollektive Verankerung zu geben.

Foto: César Romero, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
mehr anzeigen

Projektbeschreibung

Weitere Infos folgen.

Infos zum Projekt

Überblick

Laufzeit: 2022-2022

Forschungsprogramm:
FP2 - Regelungsstrukturen und Regelbildung in digitalen Kommunikationsräumen

Drittmittelgeber

Seed Money

Kooperationspartner

Studentische Mitarbeiterinnen: Lena Hinrichs, Vivienne Gold

Ansprechpartner

Dipl.-Päd. Christina Dinar, M. A.
Junior Researcher Plattform Governance

Dipl.-Päd. Christina Dinar, M. A.

Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-bredow-Institut
Rothenbaumchaussee 36
20148 Hamburg
Tel. +49 (0)40 450 21 7-0

E-Mail senden

VIELLEICHT INTERESSIEREN SIE AUCH FOLGENDE THEMEN?

Newsletter

Infos über aktuelle Projekte, Veranstaltungen und Publikationen des Instituts.

NEWSLETTER ABONNIEREN!