Zwei Bereiche sind im Zusammenhang von „Schriftsteller und Medien“ bislang nicht systematisch aufgearbeitet worden:
- Zum einen ist das Rundfunkwerk von Siegfried Lenz als Teil einer Werkbiographie noch nicht vollständig bekannt und in der Forschung allenfalls in Ansätzen untersucht worden.
- Zum anderen wurde die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – und hier besonders des „Haussenders“ des in Hamburg lebenden Autors: der Norddeutsche Rundfunk (NDR) – als entscheidender Akteur im „Literaturbetrieb“ bislang nicht analysiert und dessen vielfältige Aufgaben in den Public-Value-Bereichen des kulturellen Lebens und des kulturellen Erbes nicht aufgezeigt.
Mit der Untersuchung sollen folgende Fragen beantworten werden:
- Welchen Umfang hat das schriftstellerische Schaffen von Siegfried Lenz für den Rundfunk?
- Welche Qualität haben die verschiedenen Formen der Mitarbeit dieses Autors und welche Rolle spielen diese für eine Werkbiographie von Siegfried Lenz?
- Welche Akteursrolle hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk für die Produktion und Distribution von literarischen Texten und welche Aufgaben übernimmt er in einem diversifizierten Literaturbetrieb?
Durch den Tod von Siegfried Lenz 2014 und die Ordnung des schriftstellerischen Nachlasses durch die Siegfried-Lenz-Stiftung und das Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar ergibt sich eine neue Ausgangssituation der Dokumentenrecherche für diese Fragen. Neben der Auswertung des Nachlassbestandes und den entsprechenden Überlieferungen in den ARD-Rundfunkarchiven verfolgt das Projekt das Ziel, eine exemplarische Fallstudie zur Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für das Zusammenspiel von Schriftstellern und Rundfunk zu erstellen. Das Projekt soll Vorbildfunktion für ähnliche Studien haben.