Informationen zur 26. Auflage 2009
Die im Juli 2009 erschienene Neuausgabe des Internationalen Handbuchs Medien bietet eine Kombination aus analysierenden Überblicksartikeln und Länderbeiträgen, die in ihrer Abdeckung (79 Beiträge aus allen Kontinenten) und inhaltlichen Breite für alle relevanten Medien weltweit nach wie vor einzigartig ist.
Das IHM informiert umfassend über die wichtigsten aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Print, Rundfunk und Online-Dienste weltweit. In Teil A stellen Querschnittsbeiträge, Überblicksdarstellungen und Analysen länderübergreifende und allgemeine Entwicklungslinien dar, wobei einzelne Aspekte zur rechtlichen, ökonomischen und Angebotsentwicklung in den Bereichen Presse, Rundfunk und Online-Medien genauer untersucht werden.
In Teil B und C (Medien in Europa, Medien außerhalb Europas) werden die Medienentwicklungen in einzelnen Staaten beschrieben, wobei eine Ausweitung der Berichterstattung auf bislang nicht beschriebene Länder, vor allem in Afrika und Asien, gelungen ist. Neu hinzugekommen sind Beiträge über Äthiopien, Bangladesch, Ghana, Kenia, Laos, Libanon, Mongolei, Mosambik, Nigeria und Peru.
Die Autoren der Länderberichte, Experten aus den entsprechenden Ländern oder gute Kenner der dortigen Mediensysteme, beschreiben für jeden der drei Bereiche Print, Rundfunk und Online die folgenden Dimensionen: rechtliche und historische Grundlagen, Organisation und Finanzierung der Anbieter, Angebote und Nutzung, neuere Entwicklungen. Ergänzt werden die Länderberichte durch eine Analyse über den Stand der Konvergenzentwicklung mit den Folgen für die drei genannten Bereiche, durch Angaben zu Kontaktadressen der wichtigsten Medieninstitutionen und Akteure, Hinweise auf Literatur sowie auf interessante Links zur weitergehenden Information.
Um die Vergleichbarkeit der einzelnen Länderinformationen zu verbessern, wurde zudem versucht, in der Neuauflage auch standardisierte Tabellen in die Einzelberichte aufzunehmen – ein Vorhaben, das in der Praxis nicht selten auf Schwierigkeiten infolge der sehr uneinheitlichen Datenlagen gestoßen ist. Wie auch andere vergleichende Studien bereits gezeigt haben, unterscheiden sich die Informationen, die über die Mediensysteme der Länder verfügbar sind, erheblich, so dass einer Vereinheitlichung deutlich Grenzen gesetzt sind. Selbst in hoch entwickelten Ländern wie etwa den USA oder Frankreich sind bestimmte Daten nicht vorhanden oder werden zumindest nicht publiziert. Das Handbuch profitiert hier an einigen Stellen von dem Umstand, dass die Expertinnen und Experten, die die Beiträge verfassen, Zugang zu Datenquellen haben, die nicht öffentlich sind.
Nicht zuletzt wegen der Einführung dieser neuen Struktur, die den Nutzwert des Handbuchs noch erhöht, liegt eine lange Pause zwischen der Veröffentlichung des letzten Handbuchs und der neuen Ausgabe. Ein so aufwendiges, über 1300 Seiten starkes Werk erfordert aber auch einen gedehnten Produktionsprozess, der nicht zuletzt den Autorinnen und Autoren einiges an Geduld und Mühe abverlangt. Die Beiträge der Neuausgabe sind 2007/2008 verfasst und in den meisten Fällen Anfang 2009 nochmals aktualisiert worden.
Die zeitliche Kluft in der Veröffentlichungsreihe ist allerdings auch dem Umstand geschuldet, dass die Diskussion über die zukünftige Form der Veröffentlichung des Handbuchs sowie über die Finanzierung der damit verbundenen erheblichen Arbeit noch nicht abgeschlossen werden konnte. Da der Nomos-Verlag nur die Produktionskosten sowie einen Teil der Autorenhonorare und Übersetzungskosten trägt, liegt die Hauptlast der konzeptionellen und vor allem redaktionellen Arbeit auch in finanzieller Hinsicht beim Institut. Diese Dienstleistung ist für das Institut jedoch allein nicht mehr tragbar, so dass weiterhin verschiedene Möglichkeiten der Einwerbung von unterstützenden Sponsorengeldern und auch die Möglichkeit einer rein englischsprachigen Publikation erwogen und verfolgt werden.