Das mögliche Spannungsverhältnis zwischen kommerziellen Interessen und gesellschaftlichen und verfassungsrechtlichen Anforderungen an die elektronischen Medien ist Thema seit Einführung privaten Rundfunks. Die Beteiligung von Finanzinvestoren im Medienbereich scheint die Spannung weiter zu erhöhen, da sie offenbar mit noch höheren Renditeerwartungen und noch kürzeren Zeithorizonten operieren. Allerdings wird dies auch als ein die gesamte Branche erfassender Trend beschrieben.
Spätestens mit dem Investment der beiden Private Equity-Häuser Permira und KKR in die deutsche Sendergruppe ProSieben/Sat.1 wuchs das Interesse der Rundfunkpolitik an diesem Thema in erheblichem Maß. In einem im Oktober 2007 von der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten in Auftrag gegebenen Gutachten untersuchte das Hans-Bredow-Institut in Kooperation mit dem Center for Entrepreneurial and Financial Studies an der TU München und dem Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich spezifische Themen, die mit derartigen Beteiligungen einhergehen.
Die Fragestellungen wurden zunächst aus finanz- und publizistikwissenschaftlicher und anschließend aus medienrechtlicher Perspektive betrachtet, um in regulatorischer Hinsicht Probleme des Medienkonzentrationsrechts sowie Fragen nach den allgemeinen rundfunkrechtlichen Bindungen privater Rundfunkveranstalter beantworten zu können.
Laufzeit: 2008-2008
Forschungsprogramm:
FP2 - Regelungsstrukturen und Regelbildung in digitalen Kommunikationsräumen
Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM)
Prof. Dr. Christoph Kaserer (Center for Entrepreneurialand Financial Studies an der TU München), Dr. Josef Trappel (Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universtität Zürich),
Freier Mitarbeiter: Martin Mittermeier
Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI)
Rothenbaumchaussee 36
20148 Hamburg
Tel. +49 (0)40 45 02 17 0 (Sekretariat)
E-Mail senden