Wie konstruieren sich normative Strukturen unter den Bedingungen zunehmender Mediatisierung?
Online-Intermediäre sind zentrale Organisationen der „kommunikativen Figuration“ der Internet Governance. Innerhalb des Verbunds „
Transforming Communications“ soll in dieser Studie untersucht werden, wie normative Strukturen unter den Bedingungen zunehmender Mediatisierung in und um Online-Intermediäre konstruiert werden. Ziel ist es, einen Einblick in die verwobenen Phasen der Setzung, Anwendung und Durchsetzung von Normen zu erhalten. In zwei Fallstudien sollen Suchmaschineneinträge mit Personenbezug sowie die automatische Bewertung von Einträgen auf Rating-Plattformen untersucht werden, um Erkenntnisse bezüglich der Akteurskonstellation und kommunikativer Praktiken von Internet Governance zu gewinnen.
Projektbeschreibung
Die erweiterte Perspektive des Governance-Ansatzes der Regulierungswissenschaft bezieht ein komplexes Netzwerk normativer Strukturen ein, welches mittels unterschiedlicher Faktoren wie Recht, Verträgen, technologischem Code und sozialen Normen durch eine Vielzahl individueller und korporativer Akteure erzeugt wird. Durch diese Neuorientierung treten neue Forschungsfragen auf: Wie werden normative Strukturen der Internet Governance in Zeiten zunehmender Mediatisierung konstruiert? Welche Wechselwirkungen bestehen hinsichtlich des sich wandelnden Medienumfelds? Hierauf wollen wir Antworten finden indem wir zwei Fallstudien, zum einen hinsichtlich Suchmaschineneinträgen mit Personenbezug und zum anderen hinsichtlich der automatischen Bewertung von Einträgen auf Rating-Plattformen, durchführen. Ziel ist, sowohl die Akteurskonstellationen und kommunikativen Praktiken der Figuration der Internet Governance als solcher, als auch der innerorganisatorischen kommunikativen Figurationen zu beleuchten.